Die Sommer-SALES in den Geschäften sind längst durch, stattdessen machen sich nun überall dicke Jacken und Pullover in den Auslagen breit. Also schauen wir doch einmal, welche Farbenpracht der Herbst uns nicht nur bald in der Blätterfärbung, sondern auch im Kleiderschrank bescheren wird.
Überraschend für mich und auch ein bisschen herausfordernd beim Erstellen dieses Artikels war, dass vom Pantone* Institut in dieser Saison gleich zwei unterschiedliche Trends von Farbempfehlungen zusammengestellt wurden.
Zu groß waren wohl die Unterschiede der Farbrichtungen, die von den Trendscouts auf den Modenschauen in London und New York beobachtet wurden.
Schön ist, dass bei dieser großen Farbauswahl für jeden etwas dabei sein wird.
*Pantone Institut: Ein Farb-Institut, das jeden Frühling und Herbst in seinem sogenannten „Fashion Color Report“ die zehn neuen Trend-Farben für die kommende Saison bekannt gibt.
Wie die Sommersaison, ist auch der Herbst 2017 geprägt von kräftigen Rottönen, die von Modemutigen gern von Kopf bis Fuß in verschiedenen Nuancen kombiniert werden.
Weiterhin erwartet uns neben goldigen Curry- und Rosttönen auch ein wunderschönes Blaugrün, der sich sicher auch ganz perfekt in Ihre Wintergarderobe einfügen wird. Diesen sogenannten "Jeweltones" wird ja nachgesagt, dass sie jeder Frau gut stehen.
Hier nun die trendigen Farbtöne mit entsprechenden Empfehlungen für die jeweiligen Typen:
Zwei kühle, luftig-frische Blau-Nuancen, die gleichzeitig beruhigend und klärend wirken.
Zwei kühle, blasse Rosétöne, die sich vor allem für hellere Sommertypen besonders gut eignen.
Wintertyp: Wunderbar für Oberteile in Kombination mit kräftigeren Tönen oder als Hintergrundfarbe für Muster.
Frühlingstyp: Diese kühlen Rosé-Töne lassen die warme Haut eher blass und durchscheinend wirken. Hier ist ein Altrosa mit leichtem Gelbunterton empfehlenswert oder die Kombination mit Beige und Cremeweiß.
Herbsttyp: Tragbar werden die Töne in Kombination mit z.B. „Tawny Port“ und "Otter" (siehe unten) in matten Stoffqualitäten.
Der Name lässt es schon vermuten - diese Farbe eignet sich vor allem als Basisfarbe, denn sie wirkt sehr neutral und bietet sich dadurch für den Sommertyp als vielseitiger Kombinations-Partner mit allen kühlen Trendfarben der Herbst-Saison an. Weil sie so klassisch zeitlos ist, eignet sich "Neutral Grey" sowohl für den Wintermantel, als auch für klassische Business-Outfits wie Anzüge und Kostüme.
Der kontrastreiche Wintertyp sollte den hellen gedeckten Ton allerdings in Kombination mit satten Farben tragen, sonst wirkt es schnell fad.
Frühlings- & Herbsttyp: Für warmtonige Menschen ist das helle Grau in Gesichtsnähe ungeeignet und viel besser als Unterteil z.B. in Kombination zu "Golden Curry", "Grenadine" oder "Autumn Maple" geeignet.
Ahorn in seiner Herbstfärbung - schon der Name prädestiniert diese Farbe für den Herbsttyp- ist aber auch für den Frühlingstyp tragbar. Dieser warmtonige, leicht erdige Ton erinnert farblich an an einen Kürbis und kann vielseitig als Basisfarbe eingestzt werden.
Sommertyp & Wintertyp: Allein als kleiner Farbtupfer empfehlenswert, da die starke Gelbreflektion wenig vorteilhaft in kühlen Gesichtern wirkt.
Dieses feurige, kraftvolle Rot bringt einen dynamischen Akzent in die Outfits der Herbsttypen. Supercool als Mantel, Hose oder Accessoire in Kombination mit den gedeckten Herbstfarben.
Als Akzent- oder Musterfarbe ist Grenadine für den Frühling ebenfalls sehr gut tragbar, kann aber auch in Fläche getragen schnell zu viel des Guten sein.
Sommertyp: Dosiert eingesetzt, bringt Grenadine optisch ein wenig Schwung ins triste Herbst- und Wintergrau -auch wenn der hohe Gelbanteil eher unvorteilhaft ist.
Dieses dynamische warme Rot ist am ehesten für den Winter deep (olivefarbene Haut, braune Augen) eine spannende Akzentfarbe.
Der neutrale und erdende Braunton bildet in dieser Saison ein starkes Fundament für die Garderobe der warmen Farbtypen. Er eignet sich wunderbar für Hosen, Röcke, Cardigans, Mäntel, Schuhe aber auch für Business Anzüge sowie Etuikleider.
Für die kühlen Farbtypen ist er zu warmtonig und erzeugt wenig Spannung.
... heißt soviel wie "lohfarbener (gelbbrauner) Portwein" und ist den Weingenießern gut bekannt als ein junger Portwein (2 Jahre), der in kleinen Fässern reift.
Das trendige schwere, warme Weinrot, stimmt farblich so richtig auf die Melancholie des Herbstes ein und steht dem dunklen Herbsttyp ausgezeichnet. Ob als Pullover, Bluse oder Hose – es gibt kaum Einschränkungen.
Der dunkle Ton sollte deshalb von den helleren Frühlingsleuten eher gesichtsfern, z.B. als Hose oder Mantel mit hellerem Schal getragen werden. Dazu ein creme- oder beigefarbenes Oberteil.
Besonders für helle Sommertypen ist dieses warme Weinrot schwer und drückend. In der Kombination mit Eierschale, Grau oder einem gedämpften Rosé kann es jedoch eine ganz reizvolle Basisfarbe für Mäntel und Winterjacken, Taschen oder Hosen sein.
Ein dunkler Winter mit olivfarbenen Hautton und brauenen Augen kann "Tawny Port" trotz der Gelbstichigkeitgut gut tragen während die frische, klare Ausstrahlung eines kühlen „Schneewittchen“-Winters gedämpft würde.
Kräftiges Rot ist eine absolute Trendfarbe in der kommenden Saison und auch wenn "Flame Scarlett" immer noch einen deutlichen Gelbanteil aufweist, ist des dennoch deutlich kühler als "Grenadine" und damit für die kontrastreichen Wintertypen gut geeignet. Nicht selten sieht man zumindest in den Modezeitschriften ein komplettes Outfit damit oder in Kombination mit dem gedeckteren "Tawny Port"- ich bin gespannt, ob es sich "im echten Leben" auch durchsetzt.
Für den gedämpfteren Sommertyp eigent sich das kräftige Rot als Akzentfarbe, während es flächig getragen, schnell überstrahlt.
Wenn Sie als warmer Farbtyp Lust auf einen kräftigen Rotton haben, eigent sich das oben beschriebene "Grenadine"-Rot deutlich besser.
Dieser Blauton ist eine wahre Stütze in der Wintergarderobe und findet sich daher sowohl in der Londoner als auch der New Yorker Trendfarben-Palette für den Winter 2017/18.
Zuverlässig und stabil, dennoch "farbig" genug, um ideal Lebendigkeit und Raffinesse in die Outfits der Winter- und Sommertypen zu zaubern.
Die warmtonigen Menschen können diese kühle Farbe gesichtsfern oder als Basis für eine kompetente Wirkung in der Businessbekleidung einsetzen.
Beruhigend und tiefgründig, wie ein See oder das Blaugrün eines Nadelbaumes - meine Lieblingsfarbe der Saison.
Durch die ruhige Tiefe wirkt dieser Ton sehr elegant und kann bei kühlen sowie warmen Farbtypen flexibel eingesetzt werden.
Herbsttypen sollten einmal die Kombination mit "Autumn Maple" probieren und für die helleren Frühlingstypen ist es empfehlenswert den Ton in der Hose oder als Farb-/Muster-Akzent aufzunehmen.
Und wieder einmal der Versuch, kräftiges Lila nach jahrelanger Abwesenheit in den Kleiderschränken zu etablieren...
Es steht besonders den Wintertypen und kann gut als Oberteil, Strickware oder in Accessoires sowie Taschen eingesetzt werden.
Sommertyp: Als Teil eines Musters bringt "Royal Lilac""königlichen" Schwung in die Garderobe. Tatsächlich erinnert mich diese Farbe irgendwie an die Kostüm-Hut-Kombinationen der Queen.
Flächig getragen eignet sich der kühle und kräftige Lila-Ton nicht für die warmen Farbtypen. Als Schmuckstein-Akzent in Gold eingefasst oder Muster-Element in Kombination mit "Otter" oder "Toast" setzt er schöne Akzente.
Der Herbst wird also richtig bunt und abwechslungsreich und macht richtig Lust auf ein paar neue Stücke im Kleiderschrank.
Viel Freude beim Probieren und Kombinieren
Ihre Sophie B. Krüger
Fotonachweis: Grafiken Sophie Krüger mit Bildern der Plattform: https://unsplash.com/@brookecagle?grid=multi
Seit 2005 unterstützt Sophie Krüger, die ursprünglich Kostümbild studiert hat, ihre Kundinnen dabei, eine ganz individuelle Stilformel zu entwickeln und in ihrer Kleidung umzusetzen.
Kreativ und dennoch strukturiert entsteht so Schritt für Schritt eine wenig-teilige Grundgarderobe, mit der die Frauen ganz mühelos abwechslungsreiche Outfits für alle ihre Lebensbereiche zusammenstellen können.
Foto: Malina Ebert
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