Wir alle können mit unserem Konsumverhalten den Modemarkt beeinflussen. Je nachdem, welche Marken wir bevorzugt kaufen, unterstützen wir die Hersteller von Fast Fashion oder Fair Fashion und hinterlassen damit ökologische Fußabdrücke. Wenn wir auch in der Mode auf Nachhaltigkeit setzen wollen, lohnt sich ein Blick auf Slow Fashion Konzepte.
Der Begriff „Slow Fashion“ umfasst ein Sammelsurium verschiedenster Strategien, mit denen wir unseren Modekonsum nachhaltiger ausrichten und Verantwortung für Mensch und Umwelt übernehmen können. Slow Fashion ist ein Bewusstsein, eine Haltung, bei der es darum geht, das Produkt und seine Qualität Wert zu schätzen und es in Zusammenhang mit der Umwelt zu sehen. Denn Qualität, Wertschätzung und Nachhaltigkeit bleiben bei der schnelllebigen Fast Fashion Mode von heute auf der Strecke. Kaufen, tragen, wegwerfen ist der Lebenszyklus der meisten billigen Modeartikel. Viele Teile wandern nach kurzem Tragen direkt vom Kleiderschrank in die Mülltonne – oder auf die wachsenden Altkleiderberge.
Bei Slow Fashion geht es darum, Ressourcen zu schonen, Vorhandenes zu nutzen und den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern.
Kleidung tauschen, leihen, fair oder Secondhand kaufen, selber nähen, Kaputtes reparieren, weniger konsumieren - all das ist Slow Fashion.
BU: Secondhand-Mode liegt im Trend.
Das Image und die Einstellung zu gebrauchter Mode haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Secondhand liegt im Trend.
So hat sich der Anteil der Secondhand-Mode bei der Online-Plattform Ebay beispielsweise seit 2014 verdreifacht. Jeder fünfte Artikel ist gebraucht, hat eine interne Datenauswertung ergeben.
Neben Online-Plattformen wie „Willhaben“, „Kleiderkreisel“, „Momox“ oder „ubup“ boomt auch der Markt ausländischer Fashion Resaler wie "The Real Real", „Rebag“ oder "Vestiaire Collective". Sie verkaufen hochwertige Secondhand-Designermode und gebrauchte Luxusmarken. Laut einem aktuellen Bericht der Resale-Plattform „ThredUp“ ist der Markt für Vintage-Mode in den letzten drei Jahren 21-mal schneller gewachsen als der Mode-Einzelhandel aus erster Hand, Tendenz steigend.
Andere Start-Up-Konzepte beschäftigen sich mit Mode zum Leihen – Nutzen statt Besitzen lautet das Prinzip. Beispielsweise die Mietplattform „Re-nt“ oder das neue Hamburger Startup „Unown“ mit seinem Leasingservice für faire Kleidung. In einigen deutschen Städten gibt es mittlerweile sogar „Büchereien für Klamotten“ – wie etwa die Kölner „Kleiderei“.
Und auch das Angebot an Kleidertauschbörsen wächst beständig. Viele Städte bieten über Vereine und Organisationen regelmäßig Kleidertauschbörsen an und auch im Netz finden sich Anbieter (z. B. „Berlin Clothing Swap“).
BU: Kleidertauschbörsen sind Online wie Offline oft wahre Fundgruben.
Do it Yourself-Modeblogs im Internet haben großen Zulauf, Tipps rund ums Upcyling von vorhandener Kleidung sind beliebt.
Auf dem Recycling-Sektor gibt es mittlerweile viele kleine Unternehmen, die Mode aus recyceltem Material anbieten. Ein Beispiel ist das Label „Refished“, dass Taschen aus alten Fischfutter- und Zementsäcken produziert.
BU: Auch das Upcycling und Recycling von Kleidung gehört zur Slow Fashion
Wenn wir unser Konsumverhalten nachhaltiger gestalten wollen, hilft es, sich ein paar gezielte Fragen zu stellen:
Diese drei Fragen sollten wir uns vor jedem Kleiderkauf stellen
Nicole Dornberger ist Image-Consultant und studierte Kommunikationswirtin. Sie beschäftigt sich schon ihr gesamtes Berufsleben mit den Themen Markenbildung, Kommunikation und Wirkung. Sie war u.a. Pressesprecherin und Marketingleiterin in der Finanzdienstleistungsbranche. Als selbständige Imageberaterin unterstützt sie Einzelpersonen und Unternehmen beim Thema Corporate Image, bildet Mitarbeiter zu Markenbotschaftern aus und bietet visuelles Karriere-Coaching an.
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