Videokonferenzen per Skype, Zoom & Co haben den Alltag im Business- und Privatleben erobert. Sie sind mittlerweile fester Bestandteil im Workflow vieler Menschen. Selbstpräsentation und Außenwirkung werden dabei auf Bildschirmgröße komprimiert und plötzlich stehen vor allem unser Kopf und Kragen neu im Fokus. Ein guter Zeitpunkt, das eigene Bild noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
Genau genommen geht es hier, ähnlich wie in der Fotografie oder Videografie, um Fotos oder bewegte Bilder von Menschen in unterschiedlichen Situationen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, gewinnen Einflussfaktoren wie Hintergrund, Bildaufbau, Lichtverhältnisse und Beleuchtung sowie der Mensch als Motiv mit Outfit, Mimik und Gestik eine ganz neue Bedeutung.
Was das für Videokonferenzen genau bedeutet, werden wir in der heute startenden Blogreihe beleuchten. Ihr dürft euch in den nächsten Wochen auf viele praktische Tipps in Wort und (bewegtem) Bild freuen, die einfach umzusetzen sind und eine große Wirkung erzielen.
Let´s get started – Outfit-Tuning to go
Der Farbfaktor
Die Farbe des Outfits hat einen wesentlichen Einfluss auf die Wirkung vor der Kamera, denn im Onlinemeeting sind, ähnlich wie bei einem Profilbild, nur der Kopf und Oberkörper zu sehen.
Die Farbwahl sollte deshalb die Persönlichkeit und die zu vermittelnde Botschaft unterstreichen sowie auf das Setting abgestimmt sein. Denn Farben kommunizieren nonverbal und können beim Gesprächspartner unterschiedliche Assoziationen und Reaktionen hervorrufen. Im Kontext einer Videokonferenz solltest du bei der Auswahl der Farbe insbesondere folgende drei Aspekte im Blick haben:
- Welche Farbe hat der Hintergrund im Vergleich zu deinem Outfit?
- Wie wirkt die Farbe vor der Kamera, wird sie matter, dunkler oder komplett verfälscht?
- Wie möchtest du wirken, welche Botschaft soll deine Farbe kommunizieren?
Hintergrundstory
Wenn der Hintergrund zu sehr in den Vordergrund rückt, solltest du die Outfitfarbe noch einmal überdenken. Die Kleidung sollte sich vom Hintergrund deutlich abheben und dich als Person in den Fokus stellen. Aus diesem Grund ist es kontraproduktiv, Ton in Ton mit dem Hintergrund zu verschmelzen oder vor einer weißen bzw. hellen Wand mit Pastelltönen zu glänzen.
Weiß vor Weiß erzeugt wenig Spannung und wirkt eher fad und langweilig, oder?
Hier lohnt es sich, wie im unteren Bild auf "Kontrastmittel "zu setzen. Durch das farblich intensivere Oberteil wird die Farbspannung erhöht und führt zu einer stärkeren Präsenz vor dem Bildschirm - selbst, wenn die Lichtverhältnisse mal nicht so optimal sind.
Achtung: Beim Einsatz von Green Screens ist Grün keine gute Wahl, es sei denn, man will von der Bildfläche verschwinden.
Falschfärbung
Webcams unterscheiden sich hinsichtlich der Linsenqualität und Bildschirme geben Kontrast, Helligkeit sowie die Intensität von Farben je nach Grundeinstellungen oft verfälscht wider. Farben, die in natura frisch und leuchtend aussehen, können dadurch deutlich an Farbintensität verlieren und fad oder langweilig rüberkommen. Neutrale Basisfarben wirken vor der Kamera erfahrungsgemäß eher leblos und brauchen eine farbige Ergänzung.
Vorsicht bei Schwarz: Einfallendes Licht wird durch Schwarz geschluckt und Konturen verschwinden. Es entsteht optisch eine dunkle formlose Fläche und Schwarz macht alles andere als schlank. In jedem Fall empfiehlt es sich, im Vorfeld eines Meetings, die Farbwirkung vor der Kamera zu testen.
3 x das gleiche Grün - und es sieht jedes Mal anders aus
Mehr dazu auch im Blogartikel:
Warum die Farbberatung online an ihre Grenzen kommt
So sieht es aus im bewegtem Bild
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Farbliche Sprachbrücke
Knallgelb spricht eine andere Farbe als ein sanfter Aubergineton. Mit Farben kann man die gewünschte Wirkung und persönliche Ausstrahlung im Onlinemeeting gezielt unterstreichen. Sie können auch Türen öffnen und eine Brücke zum Gegenüber zu bauen. Wie wär es, wenn du im Videointerview die Unternehmensfarbe deines Wunschkundens bewusst in dein Outfit integrierst? Allerdings gilt auch hier: nicht um jeden Preis!
Authentizität und individueller Farbtyp haben Vorfahrt, deshalb wähle ich als kontrastreicher Farbtyp auch entsprechende Farben aus.
Wie man diese dann noch durch Schmuck und weitere Tricks aufpeppen kann erfährst du im nächsten Artikel.
Viel Spaß bei der Umsetzung und bis zum nächsten Artikel
Rebekka